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BehandlungsJournale:
Materialien aus der Europäischen Akademie für psychosoziale Gesundheit

 

Ausgabe 03.2007

Behandlung einer Polytoxikomanie und Adipositas in der Integrativen Suchttherapie

Petra Bürger

 

Zusammenfassung: Behandlung einer Polytoxikomanie und Adipositas in der Integrativen Suchttherapie
Die Arbeit beschreibt 10 therapeutische Sitzungen mit einer jungen, durch Methadon substituierten Mutter, die von mir seit zwei Jahren im Rahmen einer sozialpädagogischen Familienhilfe für suchtkranke Eltern betreut wird. Die Klientin weist neben ihrer Suchterkrankung eine Doppeldiagnose  (Adipositas) auf, welche ebenso eine große Rolle im therapeutischen Prozess spielt. Daher legte ich viel Wert auf die genaue Beschreibung der “Leibfunktionen” der jungen Frau, speziell auf die des “expressiven Leibes”.

Zu Beginn der Sitzungen war ein langsamer Ausstieg aus der Substitution geplant, der sich dann im Therapieverlauf verzögert. Vor dem theoretischen Hintergrund und mit den Methoden und Interventionen der Integrativen Therapie entfaltet sich das Bild einer Persönlichkeit, die im Kontinuum defizitäre Erfahrungen und traumatische Belastungen erfuhr. Zusätzlich ist sie auch im aktuellen Lebenskontext, sowohl in der “Substitutionsszene”, als auch in der “Stieffamilie”, dauerhaften psychischen Belastungen ausgesetzt.

Im Therapieprozess wird sehr früh deutlich, wie speziell  für diese Klientin der zweite Weg der Heilung, eine Nachbeelterung, heilsam und förderlich wirkt. Durch die Entscheidung, “in der Übertragung” zu arbeiten, entstehen aber auch Übertragungs- und Gegenübertragungsreaktionen, die erst durch Bewusstwerdung wieder zur Weiterentwicklung der Beziehungsfähigkeit der Klientin eingesetzt werden können.

Eine individuelle Ressource der Klientin ist ihre Fähigkeit, kreative Medien, wie Malen oder Darstellung durch Figuren mit Freude, großer Kreativität und Talent zu nutzen. Besonders in diesen Sitzungen ist eine Weiterentwicklung des therapeutischen Prozesses, eine “Heilung” spürbar.

Schwierigkeiten bereitete grundsätzlich und während der gesamten Dauer der Behandlung die permanente Betäubung der Klientin durch das Substitutionsmittel, welche ein bewusstes Erleben der therapeutischen Einflüsse nur begrenzt möglich machte.

Die Arbeit stellt nur einen Ausschnitt aus einem Gesamtprozess dar, der nach den beschriebenen Stunden noch weiter fortgesetzt wird.

Schlüsselwörter: Methadon substituiert, Adipositas, Stieffamilie, Nachbeelterung, kreative Medien

 

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