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Scham, das befremdende Dritte im psychotherapeutischen Kontext.

 

Zusammenfassung:
Die vorliegende Arbeit stellt zunächst den Affekt der Scham als befremdendes Drittes im Erleben in seinen destruktiven, schützenden und nach Offenbarung drängenden Anteilen im Feld narzisstischer Wunsch- und Konfliktkonstellation dar. Besonderer Berücksichtigung erfährt die Adoleszenz.
Scham wird im Kontext sozialer Anpassung und Verantwortung, der Entwicklung von Individualität im Austausch mit dem Fremden und der Wahrung von Integrität betrachtet.
Abschließend erfolgen Ueberlegungen, die das Schamerleben, seinen Ausdruck und sein Wirken in gruppenpsychotherapeutischen Prozessen der Selbsterfahrung lokalisieren.
Explizit geht es um die Annäherung an die Frage, welche Faktoren im Gruppenkontext notwendig sind um Offenbarung zuzulassen, und was die Gruppe als dynamisches Beziehungsfeld an Unterstützung und Förderung zu leisten vermag. Achtung und Toleranz der Scham in Interaktionsprozessen korrespondieren mit der Akzeptanz des jeweils Einzelnen in seiner Gegenwärtigkeit und Geschichtlichkeit. Sie gewährleisten emotionale Einsicht und soziales Sinnverstehen und bieten authentischem Verhalten in Ko-respondenz Raum. In der theoretischen Abhandlung des Themas wird zumeist psychoanalytisch ausgerichtete Literatur mit der Integrativen Theorie sowie therapiepraktischen Quellen in Dialog gebracht.

 

Summary:
The present paper places the affect of shame as the experience of a Strange Third in consideration of its destructive, protective and revealing parts in the field of narcissistic wish- and conflict-constellations. Particularly emphasized is the phase of adolescence.
Shame is contemplated in the context of social adaptation and responsibility, the development of individuality in exchange with the experience of strangeness and maintenance of integrity. Reflections which localize shame, its expression and its effect in psychotherapeutic-group-processes or self-experience conclude this section of the paper.
Explicitly interests the approach to the question which determinants in the group context are needed to grant revelation in regard to those dynamic interrelations, that stimulate support and furtherance . Respect and tolerance of shame in processes of interaction correspond with the acceptance of individuality in its presence and narrative. They allow emotional inspection and social understanding of sense and offer a room for authentic behaviour in correspondence. The paper connects psychoanalytical literature with Integrative Theory and references of therapeutic practise.

Key words: Scham, Narzissmus, Transgression, Gruppe, Adoleszenz

 

sauer-scham-graduierung-06-2003frauchiger [433 kB]

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