EDITION DONAU-UNIVERSITÄT KREMS
INTEGRATIVE THERAPIE
Zeitschrift für vergleichende Psychotherapie und Methodenintegration
Aus Heft 2008, 1/2 Integration – Möglichkeiten und Grenzen Interdisziplinäre Diskurse
Seite 27 – 42
Integration als politische „Mission Impossible“?1 Ein Thema zwischen Inhalten und Wettbewerbslogik
Peter Filzmaier
Zusammenfassung: Integration als politische „Mission Impossible“? Ein Thema zwischen Inhalten und Wettbewerbslogik
Der Beitrag beinhaltet aktuelle Daten zum von Ängsten und Vorurteilen geprägten „Ausländerthema“ in der öffentlichen Meinung Österreichs. Es werden die Konsequenzen im politischen Wettbewerb der Parteien analysiert und mögliche Lösungsansätze durch Politische Bildung diskutiert. Eine klare Mehrheit der österreichischen Bürger sieht Nachteile der Globalisierung, nachteilige Auswirkungen durch die Politik der Europäischen Union, sowie eine nachteilige Zunahme der Zahl der AusländerInnen, bzw. ImmigrantInnen. Für den politischen Wettbewerb bedeutet das, dass Parteien die Fremdenangst und Konstruktion von äußeren Feindbildern in ihren Wahlkampagnen nutzen. Insbesondere seitens der FPÖ wurde das Thema Integration mit der Botschaft „Für die Heimat!“ sehr wirksam kommuniziert. Von allen FPÖ-WählerInnen nannten bei der Nationalratswahl 2006 39 Prozent die Ausländerpolitik der Partei als hauptsächliches Wahlmotiv. Die Stereotypen der österreichischen Bevölkerung gegen Integration sind jedoch hauptsächlich eine psychologische und weniger eine sachbezogene Frage. Lösungen sind daher nicht allein durch vermehrtes Faktenwissen, sondern durch soziales Lernen zu finden.
Schlüsselwörter: Integration, Integrationspolitik, Österreichische Politik, Politische Kommunikation in Österreich, Öffentliche Meinung in Österreich
Summary: Integration as a Political “Mission Impossible”? An Issue Between Content and Logics of Competition
The contribution contains current data to integration of immigrants as an issue stamped by fears and prejudices in the public opinion of Austria. The consequences of these data for party politics are analysed and possible solutions by civic education are discussed. A clear majority among Austrian citizens sees disadvantages of the globalization, adverse consequences by the policy of the European Union as well as a problematic increase of the number of the foreigners and immigrants respectively. For political competition this means that xenophobia and its construction can be used by parties in their electoral campaigns. Particularly the so called Freedom Party very effectively communicated its position against integration by the message “for a native country!”. 39 per cent of all party voters in the national elections 2006 named immigration policy as a main motive for their choice. The stereotypes of Austrians against integration are much more a psychological than a contents-related question. Therefore solutions are not only based on knowledge but also on social learning.
Keywords: Integration, integration policy, Austrian politics, political communication in Austria, public opinion in Austria
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