POLYLOGE
Materialien aus der Europäischen Akademie für biopsychosoziale Gesundheit, Naturtherapien und Kreativitätsförderung – Eine Internetzeitschrift für „Integrative Therapie“
Ausgabe 13/2024
ICD-11 und Integrative Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen
Nicole Hauser, CH- Zürich
Zusammenfassung: ICD-11 und Integrative Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen
Das neue Diagnoseverständnis von Persönlichkeitsstörungen in der ICD-11 zielt entsprechend dem salutogeneseorientierten integrativ-prozessualen diagnostischen Vorgehen nicht auf die Veränderung von Persönlichkeitsmerkmalen ab, sondern auf Beeinträchtigungen. Damit wird der diagnostische Prozess einem theragnostischen angenähert und gestaltet sich entsprechend dem Verständnis der Integrativen Therapie deskriptiv auf den phänomenologischen Manifestationsebenen. In der vorliegenden Arbeit wird die erneuerte Konzeption von Persönlichkeitsstörungen dem Verständnis Integrativer Diagnostik gegenübergestellt, Potentiale und Probleme der verschiedenen Konzepte beleuchtet und anhand von konkreten Beispielen verdeutlicht. Die Arbeit hat zudem zum Ziel, Implikationen für den therapeutischen Prozess durch die erneuerte Diagnostik nutzbar zu machen.
Schlüsselwörter: Integrative Diagnostik, Persönlichkeitsstörungen, ICD-11, prozessuale Diagnostik, Klassifikationssystem
Summary: ICD-11 and integrative diagnostics in personality disorders
The new concept in ICD-11 of diagnosing personality disorders is not aimed at changing personality traits, but at identifying impairments, in line with the salutogenesis-oriented integrative-processual diagnostic approach. This brings the diagnostic process closer to a theragnostic procedure and, in accordance with the understanding of integrative therapy, is descriptive on the phenomenological levels of manifestation. In the present work, the revised concept of personality disorders is compared with the understanding of integrative diagnostics, the potentials and problems of the various concepts are highlighted and illustrated using concrete examples. The work also sets out to make implications for the therapeutic process usable through the renewed diagnostics.
Keywords: integrative diagnostics, personality disorders, ICD-11, procedural diagnostics, classification system
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