POLYLOGE
Materialien aus der Europäischen Akademie für biopsychosoziale Gesundheit, Naturtherapien und Kreativitätsförderung – Eine Internetzeitschrift für „Integrative Therapie“
Ausgabe 37/2019
Integrative Suchttherapie mit Frauen
Lara Büechi, Basel
Zusammenfassung: Integrative Suchttherapie mit Frauen
Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über gendersensible Psychotherapie und integrative Suchttherapie, beide mit dem Fokus auf folgende vier Modelle der Integrativen Therapie: das Ko-Respondenzmodell, die vier Wege der Heilung und Förderung, die transversale Machttheorie und die anthropologische Krankheitslehre. Anschliessend werden die beiden Bereiche miteinander zu einem Ansatz verbunden: «Integrative Suchttherapie mit Frauen». Dabei wird deutlich, dass eine Begegnung auf Augenhöhe zentral ist. Identitätsarbeit, Erlebnisaktivierung (vor allem von «männlichen» Charakteristika der Patientinnen) und frauenspezifische Gruppentherapieangebote unterstützen den Prozess. In der Auseinandersetzung mit der transversalen Machttheorie zeigt sich, dass die Macht über die Therapie, wenn möglich, in die Hände der Patientinnen gegeben werden soll oder zumindest gemeinsame Ziele erarbeitet und Machtverhältnisse expliziert werden sollen. Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser therapeutischen Arbeit sind die Entfremdungen des Leibes und von Mitmenschen. Auch Rollenbilder werden als Entfremdung gewertet, da man durch sie davon abgehalten werden kann, sich in seiner vollen Individualität zu leben.
Schlüsselwörter: Sucht, frauenspezifisch, Gender, Integrative Therapie
Summary: Integrative Addiction Therapy with Women”
This paper gives an overview over gender sensitive psychotherapy and integrative addiction therapy. It reviews four integrative models: the co-respondency model, the four paths of healing and fostering, transversal power theory and anthropological pathology. Subsequent, gender sensitivity and integrative addiction therapy are joined to one approach: «Integrative Addiction Therapy with Women». Engaging at eye level is one crucial point of that approach. What supports this process are a quest for identity, activation of experiences (especially when it comes to «male» characteristics of women) and women-only group therapies. Examining transversal power theory highlights the impact of women regaining power over themselves. Alienation of body and fellow human beings is further crucial part of the therapeutic process, as are stereotypes about men and women.
Keywords: addiction, female-specific, gender, Integrative Therapy
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